Das große Reiter-ABC - C und D
C wie Cowsense: Cowsense kommt eigentlich aus dem amerikanischen, übersetzt
bedeutet es „Kuhsinn“. Der Begriff stammt von der berittenen Rinderarbeit der
Cowboys in den USA. Viele der typischen Westernrassen, die ursprünglich zum
Zusammentreiben einer Herde oder dem Herausfangen eines Tieres eingesetzt
wurden, entwickelten durch die jahrelange, tägliche Zusammenarbeit mit den Kühen
ein gewisses Gefühl für diese Tiere, so dass sie bald schneller wie die Menschen
deren Reaktionen voraussehen konnten – und ihnen dadurch leicht den Weg
abschneiden konnten, um sie an ihren Vorhaben zu hindern. Das war und ist für die
Cowboys sehr praktisch, da sie quasi nur noch oben sitzen mussten (natürlich nicht
nur, und selbst das Sitzen von scharfen Galoppwendungen, ohne das Pferd in seinem
Bewegungsablauf zu stören, ist nicht so leicht wie es klingt). Der Cowsense kann
antrainiert werden, auch wenn sich nicht jede Rasse für die Rinderarbeit eignet. Bei
den typischen Westernrassen, allen voran Appaloosa und Quarter Horse, ist er jedoch
angezüchtet. Die Pferde haben also von Geburt an ein Gefühl für Kühe, das nur noch
mit dem Reiter koordiniert werden muss.
D wie Deckhaar: Das Deckhaar ist das, was wir meistens „Fell“ nennen. Die Haare
der Pferde werden eingeteilt in das Langhaar (Mähne, Schopf und Schweif),
Schutzhaare (Wimpern und Fesselbehang), Tasthaare (um die Nüstern und bei den
Augen) und das Deckhaar, zu dem das kurze Fell an Rumpf, Kopf, Hals und
Gliedmaßen zählt. Es ist von Natur aus wasserabweisend, so dass das Pferd nur bei
langem Dauerregen am Körper nass wird; im Winter hat das Pferd dichtes, warmes
Winterfell, das im Frühling ausfällt und dem kürzerem, seidigem Sommerfell weicht.
Gepflegt wird das Fell mit Striegel sowie Bürsten (die bekannteste ist wohl die
Kardätsche), bei warmen Temperaturen kann das Pferd gewaschen und mit speziellem
Mitteln shampooniert werden. Zu häufiges Waschen ist jedoch schlecht für den
natürlichen Fettgehalt, der das Haar so abweisend gegen Regen macht.
Ein Bericht von Nanni