Exkursion in die Genetik - Grundfarben

Eine Exkursion in die Genetik

In dieser Ausgabe von Janush sehen wir uns die Genetik der Pferdezucht, insbesondere der Farbzucht an.



© by cll von www.photofans.de


Die drei Grundfarben des Pferdes, Brauner, Fuchs und Rappe, werden durch zwei Gene bestimmt.
Ein Gen hat zwei Varianten, auch Allele genannt. Hat ein Gen zweimal das selbe Allel spricht man von reinerbig, auch homozygot genannt. Ein Pferd mit zwei verschiedenen Allelen ist mischerbig, heterozygot.
Diese Genvarianten tragen die Eigenschaften rezessiv bzw. dominant, also wie sich die einzelnen Gene weitervererben.

dominantes Gen = stärker, es setzt sich durch
rezessives Gen = schwächer, setzt sich nur im homozygoten Zustand durch

Das Pferd hat zwei Gene für die drei Grundfarben. Das sind zum einen Extension ( E ( dominant), e (rezessiv)) und Agouti ( A (dominant), a ( rezessiv )). Außerdem existieren bei den Grundfarben noch das E(x), das Schwarzgen und das Ag ( das Braungen).


Das braune Pferd beispielsweise ist ein Zusammenspiel der Gene A und E.

Das E, das Schwarzgen, sorgt für das Schwarzgen, das schwarze Pigment, und das A, das Braungen, verteilt dieses. Es entsteht ein braunes Pferd mit schwarzem Langhaar und Stiefeln, da das Braungen das schwarze Pigment in Extremitäten und Langhaar verdrängt hat.

Bei einem Rappen fehlt das A, um das Schwarzgen zu verdrängen, sodass es sich frei über den Körper ausbreiten kann. Zu sehen ist ein komplett schwarzes Pferd.

Beim Fuchs ist es etwas komplizierter. Die Farbe Fuchs wird rezessiv vererbt. Es gibt kein schwarzes Pigment, so hat das A Gen keine Bedeutung da das schwarz fehlt, dass die schwarze Farbe in Extremitäten und Langhaar verdrängt. Das Lang und Deckhaar bleibt braun.


Der Genotyp (die Gesamtheit der Gene) ist bei einem Pferd nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Der Phänotyp, also das Erscheinungsbild eines heterozygoten Braunen ist genauso , wie das eines homozygoten.

Ein heterozygoter Brauner hat immer einen Braunen oder einen Rappen in der Elterngeneration. Füchse dienen fast immer als Aufheller.


Dominant
E = Schwarzes Pigment
A = Braungen, das Schwarz in die Extremitäten und Langhaar verdrängt

rezessiv
e = kein schwarzes Pigment
a = Braungen verdrängt nicht



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Genkombinationen und resultierende Fellfarben

-> Braun

-> Rappe

-> Fuchs


Um einen Braunen zu züchten muss man beispielsweise immer Braun mit Braun kreuzen. Am besten kein Dunkelbraun bzw. Schwarzbraun kreuzen, also vorzugsweise reinerbig Braune Zuchtpferde.


Ist mein Pferd reinerbig?

Das kann man mit einer Kreuzprobe herausfinden.

Braun x Braun = Fuchs?
Schwarzgen fehlt -> heterzygot

Braun x Rappe = Fuchs?
Braunfaktor + Schwarzfaktor -> heterozygot -> AaEe



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Dunkelbraun/ Rappsonderformen

Die Farbe Dunkelbraun bestimmen drei Allele, E, A und E(d), bzw. E (g)
Hier bestimmen A und E die normale Farbe Braun, E (d) bestimmt das dunkelbraune Fell. E(g) bestimmt die Rappsonderformen Glanz bzw. Sommerrappe


AAEE(d) -> Dunkelbrauner
AAEE(g) -> Sommerrappe
aaEE(g) -> Glanzrappe



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Fuchs

Die Farbe Fuchs ist von vielen unabhängigen Genen abhängig. Es wird unterschieden zwischen den Lichtfüchsen und den dunklen Füchsen, also denen bei denen die Mähne deutliche heller als das Deckhaar ist bzw. denen bei denen beide den selben Farbton haben. Genaueres zur Vererbung weiter oben.


Schimmel

Sie werden farbig geboren und schimmeln im Laufe ihres Lebens immer mehr, bei jedem Haarwechsel, aus. Dieses Phänomen ist ähnlich dem, des Altersergrauen. Erklären kann man dieses Phänomen durch eine zunehmende Einlagerung von Luft im Haar, das es weiß erscheinen lässt.

Es ist ein einzelner homozygoter Faktor der die Farbe Schimmel bestimmt.

homozygot Schimmel x normalfarbig
-> komplette Filial(F1)-Generation, also alle Nachkommen, Schimmel


Es gibt viele verschiedene Sonderarten von Schimmeln, etwa Blau, Rot und Braunschimmel. Bei diesen ist die Grundfarbe von weißen Stichelhaaren durchsetzt. Bei allen drei Varianten ist die Vererbung die selbe:


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Vererbung der Grundfarbe nach den oben genannten Regeln.
Hier aufgeführt die Vererbung des Blauschimmels, stellvertretend für die anderen Sonderformen.

Rappe x Blauschimmel = 50% Chance auf Blauschimmel
Blauschimmel x Blauschimmel = 50% Chance auf Blauschimmel

Blauschimmelgen in homozygoter Form letal, d.h. die Eizelle stirbt nach der Befruchtung ab.



Das war es für diese Ausgabe. In der Juniausgabe werden die Sonderfarben behandelt.