Licht im Dunkeln - Haflinger

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Der Haflinger

 

Der Haflinger ist eine der vielseitigsten Ponyrassen. Doch was genau hinter diesem unterschätzten
Sportpony steckt, das weiß kaum jemand. Im folgenden werden wir nun die Rasse des Haflingers
genauer betrachten. Wir wagen einen Blick ins Dunkle!

 

Rassenportrait

 
Ursprung: Südtirol
Hauptzuchtgebiet: Bayern, Österreich, Südtirol, (Italien)
Verbreitung: weltweit
Stockmaß: 1,40 – 1,50m
Farben: Füchse mit hellem Langhaar

 

 

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Exterieur
Der Haflinger soll einen edlen und trockenen Kopf haben mir weiten Nüstern und freundlichen
Augen. Die Ohren sind klein und aufmerksam.
Das Zuchtziel bestimmt einen Haflinger mit gut bemuskelten aber schlanken Hals ohne Unterhals.
Eine kräftige Lendenpartie ist ebenso wichtig wie ein langer Rücken und eine gute Gurttiefe.
Die Gelenke sollen trocken sein, die Hufe hart und stark gefesselt.
Das Fell hat eine rotbraune bis goldene Farbe und das Langhaar leuchtet flachsfarben bis wweiß.
Kopfzeichen sind erlaubt und auch gerne gesehen, Beinabzeichen nur in geringem Maße.


Interieur
Der typische Haflinger soll freundlich aber auch sensibel sein, leichtfuttrig und leistungsfähig mit
einem vielseitigem Einsatzbereich. Sie sind langlebig und wegen ihrer praktischen Körpergröße das
ideale Familienpferd. Außerdem zeichnet sie eine hohe Tragfähigkeit aus.

 

Sport
Der Haflinger hat sich mittlerweile im Sport etabliert. Er ist nicht mehr länger das faule
Freizeitpony sondern kann auch richtig was leisten. Schon seit Jahren hat der Haflinger seine
Domäne im Fahrsport. Viele der Zwei- und Viergespannfahrer greifen mittlerweile auf Haflinger
zurück. Dort sind die Haflinger sogar international bis auf die vordersten Plätze erfolgreich. Doch
auch in anderen Bereichen kann der Haflinger punkten, beispielsweise im Western. Dort ist der
Haflinger vor allem wegen seiner Leistungsbereitschaft und seines ruhigen Wesens beliebt. Dort
punktet er in den Teildisziplinen Trail und Pleasure, kann sich aber auch in der Reining beweisen.
Doch auch im traditionell englischen Turniergeschehen muss sich der Haflinger nicht verstecken.
Mittlerweile hat es der Haflinger geschafft und ist selbst gegen Warmblüter in der Dressur bis zur
Klasse M platziert, im Springen bis zur Klasse A/L.

 

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Zuchtgeschichte
Die Rasse Haflinger stammt von dem Hengst 249 Folie ab. Er ist der Sohn des Araberhengstes 133 El' Bedavi XXII und einer Gebirgsstute. Er wurde 1868 geboren und gilt als der Begründer der Haflingerzucht. Er stammt aus dem Südtiroler Dorf Schluderns / Vinschgau und war im Besitz von Josef Folie. Ehemals wurden die Haflinger nur als Zug- und Saumpferde eingesetzt, sind aber mittlerweile sehr vielseitig einsetzbar. Ihre Rassebezeichnung bekamen sie von dem Gebirgsdorf Hafling und wurden am 2. Mai 1898 offiziell als Rasse anerkannt.

 

Der Edelbluthaflinger
Die Sonderrasse Edelbluthaflinger ist um 1960 entstanden und seit 2006 eine offiziell eingetragene Rasse. Seitdem werden Haflinger mit einem Vollbluteinschlag von mehr als 1,56% aber nicht mehr
als 25% als Edelbluthaflinger eingetragen.

 

 

 

 

 

Zuchtbestimmungen

 

Abstammung
Die Rasse des Haflinger ist aus einer Kreuzung einer bodenstämmigen Kleinpferdstute mit dem
Halborientalen 133 El' Bedavi XXII entstanden. Aus dieser Verpaarung ging der Hengst 294 Folie
hervor, der der Begründer der Haflingerzucht ist.
Das Stutbuch der Haflinger ist seit dem Jahre 1920 geschlossen, das heißt es dürfen keine anderen
Rassen eingekreuzt werden. Reinzucht ist das wichtigste Ziel der Haflingerzucht, aber mittlerweile
haben sich aber leichtere Kreuzungen etabliert, der Edelbluthaflinger.
Das Ursprungszuchtbuch führt der Zuchtverband Südtirol.
Hengste und Stuten müssen bis zu 20 Generationen und mehr reingezogen werden.

 

http://i55.tinypic.com/14c4j2b.jpgBluteinkreuzung
Die sogenannten Reinbluthaflinger müssen absolut rein gezogen werden, wie der Name auch sagt.
Es werden keine Einkreuzungen jeglicher Art geduldet, weder Vollblut noch sonstige Pony oder
Warmblutrassen. Es gilt ein Fremdblutanteil von 0,00%.
Bei der relativ neuen Kreuzung dem Edelbluthaflinger gilt: Es werden zwischen 1, 57 bis maximal
25 % arabischen Blutanteil errechnet aus sechs Vorfahrengenerationen angestrebt.
Farbe
Angestrebt werden Füchse, von Licht- bis Kohlfüchse mit lichtem Landghaar. Farbunreinheiten in
Deck- und Landhaar, Stichelhaar und sogenannte ,, Edelflecken“ sind unerwünscht und werden negativ beurteilt.

 

Kopfabzeichen sind erwünscht, jedoch sind zu viele Abzeichen unerwünscht und werden negativ
bewertet. Das kann auch zum Ausschluss führen. Beinabzeichen sind nicht erwünscht, eins bis zur
halben Schiene wird nicht negativ bewertet. Für zwei Beinabzeichen bekommt das

Pferd einen Punkt Anzug, für drei Beinabzeichen zwei Punkte und vier Abzeichen führen zum Ausschluss.
Stockmaß.Das Sollmaß für den Haflinger ist 1,40 – 1,50m. Das Mindestmaß darf nicht unterschritten werden,
Nichterreichen des Maßes führt zum Ausschluss. Das Höchstmaß darf überschritten werden bei sehr
gutem Exterieur. Es muss ein stimmiges Gesamtbild ergeben.

 

 

Typ
Der Haflinger soll einen eleganten und harmonischen Körperbau vorweisen. Es hat einen trockenen
und ausdrucksvollen Kopf mit großen Augen und einem gut geformten Hals, genügend lang mit
elastischem Mittelstück.
Es hat eine gute nicht zu kurze Kruppe. Das Pferd hat eine gute Bemuskelung vorzuweisen mit
korrekten klaren Gliedmaßen und guten Gelenken. Zuchtpferde müssen auch einen
Geschlechtsausdruck besitzen. Unerwünscht sind ein derbes, plumpes und unsportliches
Erscheinungsbild, ein grober Kopf, verschwimmende Konturen, unklare Gelenke, ein derbes
Fundament, viel Behang oder ein fehlender Geschlechtsausdruck.

 

 

Körperbau
Kopf Ein edler, trockener und harmonischer Kopf mit
hoher Genick- und Ganaschenfreiheit. Große
und nach vorne gerichtete Augen, weite Nüstern

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und korrekt gestellte Ohren

Hals Ein mittellanger Hals, der sich zum Kopf hin
verjüngt mit wenig Unterhals und nicht zu breit.
Vorhand Ein markanter und weit in den Rücken ragender
Widerrist mit großer, schräg gelagerter Schulter
und ausreichender Brusttiefe
Rücken Ein mittellanger, gutbemuskelter Rücken, in der

Bewegung mit viel Schwung, Tragkraft und
Gleichgewicht.
Hinterhand Eine lange, leicht geneigte, nicht zu stark
abgezogene Kruppe, nicht zu stark gespalten und
kräftig bemuskelt. Der Schweif darf nicht zu tief
angelegt sein.

→ eine harmonische Rumpfaufteilung von
Vorder-, Mittel und Hinterhand.
Fundament Eine korrekte Stellung mit klar ausgeprägten
Gelenken, einer breiten und flachen
Gliedmaßenstellung, von der Seite gesehen
geraden Vorderbeinen. Die Sprunggelenke
stehen mit 150° gewinkeltem Hinterbein und
einer geraden Zehenachse von 45- 50° zum
Boden. Die Fesseln sind lang und gut

entwickelt.
Gang Ein korrekter, elastischer und taktreiner Gang
ohne gravierenden Fehler. Wichtig auch ein
guter Raumgriff mit nicht zu flachen Gängen
Charakter Ein hervorragender Charakter ohne Mängel und
ein ausgeglichenes Temperament.

 

 

Unerwünscht:
1.) ein unharmonischer Gesamteindruck oder ein fehlender Geschlechtsausdruck
2.) ein derber oder zu großer Kopf, Ramsnase oder zu breiter bzw. zu kleiner Kopf. Auch
Gebissfehler wie etwa Hecht- und Karpfengebiss
3.) zu lange Ohren
4.) eine zu kurze oder tiefangesetzte Halsung
5.) kleine steile Schulter, kurzer wenig markanter Widerrist
6.) kurze gerade Kruppe, hoher Schweifansatz, breite, zu stark gespaltene Kruppe
7.) kurzer oder überlanger, weicher oder zu straffer Rücken, feste oder aufgewölbte
Nierenpartie. Geringe Brusttiefe, hoch gezogene Flanken
8.) unkorrekte Gliedmaßen – kleine, schmale oder eingeschnürte Gelenke, schwache oder zu
massive Röhrbeine, kurze, steile , überlange oder zu weiche Fesseln, zu kleine oder zu steile
Hufe, insbesondere nach innen oder nach außen gerichtete Trachten. Zehenenge oder
Zehenweite, Vorderfußwurzelenge oder weite, Sprunggelenkenge oder weite.
Stellungsmängel, rück – oder vorbiegige, steile oder säbelbeinige, kuhhessige oder
faßbeinige Gliedmaßenstellungen.

 

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Bewegungsablauf
Erwünscht:
Fleißige taktreine raumgreifende Grundgangarten. Der Schritt sollte losgelassen energisch und
erhaben sein und mit klarem Auf und abfußem. Der Trab und Galopp sollte eine erkennbare
Schwebephase haben, elastisch und schwungvoll sein. Sie sollen leichtfüßig, getragen und mit
natürlicher Aufrichtung und Balance ausgestattet sein. Der Schub aus der Hinterhand soll sichtbar
sein mit deutlich arbeitender abfußender Hinterhand über einen locker schwingenden Rücken mit
einer frei aus der Schulter vorgreifenden Vorhand. Etwas Knieaktion ist durchaus erwünscht. Der
Galopp muss deutlich vorwärts auswärts durchgesprungen sein.
Unerwünscht:
Ein kurzer, flacher oder unelastischer Bewegungsablauf mit festgehaltenem Rücken, schwerfällig
auf die Vorderhand fallend. Ein untaktmäßiger, schwankender oder schaukelnder Gang, deutlich
bügelnd, drehend, bodeneng oder -weit, zeheneng oder -weit oder eine zu hohe Knieaktion.
Innere Eigenschaften und Gesundheit
Erwünscht:
Erwünscht ist ein charakterstarker , gutmütiger und vielseitiger Haflinger, leistungsbereit und
leistungsfähig, leicht akklimationsfähig.
Erkennung der Leistungsveranlagung
Fohlen und Jährlinge werden vor der Zuchtbucheintragung auf bestimmte Merkmale geprüft:
1.) Charakter und Temperament
2.) Exterieur
3.) Grundgangarten ( Schritt und Trab)
4.) Gesundheitliche Mängel

 

 

 

 

Stutbucheintragung / Körung
Die Haflinger werden bei der Stutbucheintragung bzw. Körung auf verschiedene Merkmale
überprüft:
1.) Charakter und Temperament
2.) Exterieur
3.) Grundgangarten ( Schritt, Trab, Galopp)
4.) Gesundheitliche Mängel
Bei der Körung oder der Zuchtbucheintragung kann das Pferd auch im Freilaufen geprüft werden.
Die Note kann im nachhinein nicht mehr geändert werden. Ein scheitern an der Mindestpunktzahl
bedeutet ein endgültiges Ausscheiden. Die Maße für die Zuchtbucheintragung werden mit drei
Jahren aufgenommen. Auch hier bedeutet ein nicht erreichen des Mindest- bzw. Höchstmaß
bedeutet ein endgültiges Ausscheiden.

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