Stressfallen fürs Pferd

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Stressfallen für das Pferd





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Das ganze Leben bedeutet für das Pferd Stress. Sobald etwas Neues passiert läuft ein Schema F ab, welches das Pferd Fit für Leistung, Flucht und Angriff macht.

Stress auf dem Turnier

Transport, eine fremde Umgebung, hektische Reiter, Lärm und Anstrengung bedeuten für jedes Pferd Stress. Ob der Stress auf dem Turnier harmlos oder schädlich für das Pferd ist entscheiden viele verschiedene Faktoren. Wie schnell erholt sich das Pferd? Wie oft startet es auf Turnieren? Wie gut ist es trainiert? Auch Reitkurse und lange Wochenendtouren können sehr anstrengend für das Pferd sein. Ist das Pferd schlecht vorbereitet bedeutet das für das Pferd Stress. 60% der Sportpferde und 90% der Rennpferde leiden an Stress-Magengeschwüren aufgrund von falscher Stallhaltung, fehlender Vorbereitung ( Startbox) oder zuviel Kraftfutter.

Stress in der Klinik

Schmerzen und die fremde Umgebung können für ein Pferd eine große Überforderung bedeuten.

Stress im Hänger

Einsamkeit, Enge, Hitze, Hunger und falsche Verladetechnik stressen das Pferd ungemein. Es geht meist nach einem Schema von statten: ,, Locken, Ziehen, Schlagen". Stundenlanges Hängerfahren belasten das Pferd, der Herzschlag erhöht sich, das Imunsystem wird geschwächt. Die Luft im Hänger ist oftmals sehr staubig und das Pferd kurz angebunden. Es kommt oft zu einer Erkrankung der Atemwege, auch shipping fever genannt.

Stress am Strick

Anbinden verhindert Flucht. Das Pferd kämpft gegen den Strick an, kaut auf ihm herum, hampelt ud scharrt. Durch Üben und angenehme Erfahrungen kann es aber zu einer Besserung kommen und das Pferd akzeptiert das Anbinden in den meisten Fällen.

Stress beim Absetzen

Verläuft das Absetzen nicht planmäßig schadet dies dem Fohlen auf lange Sicht von lebenslanger Stressanfälligkeit bis hin zu Verhaltensstörungen. 35% der aprupt abgesetzten Fohlen entwickeln Verhaltensauffälligkeiten wie etwa Koppen, Weben, Holznagen und Boxenlaufen. 57% dieser erleiden im ersten Lebensjahr ein Stress-Magengeschwür. Am besten ist es, man lässt die Stuten und Fohlen zusammen in eine Weidegruppe. Am Tag X nimmt man die Stuten aus der Gruppe und bringt sie auf eine Weide außer Sicht- und Hörweite. Hat man mit den Fohlen bereits stundenweises Trennen von der Mutter geübt ist das Absetzen kein Problem.

Stress bei Lärm

Lärm löst Flucht aus. Unterschwelliger Dauerlärm kann sogar chronischen Stress bedeuten.

Stress durch Festliegen

Entsteht oft bei Unfällen oder in engen Boxen. Der Kreislauf des Pferdes wird hochgepeitscht und kollabiert nach zwei Stunden oft schon. Das vegetative Nervensystem des Pferdes ist schwach, es kommt schnell zu Herz- und Kreislaufversagen.


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Stress durch Trennung

Das Pferd kann durch dauernde Stallwechsel und Kumpelverlust enorm gestresst werden. Pferde in Herdenhaltung kommen besser mit Kommen und Gehen klar als Pferde die Boxenhaltung gewohnt sind.

Stress durch schlechte Laune

Stress kann auch durch Stimmungsübertragung von Reiter zu Pferd entstehen. Ein harter Umgangston kann enorm stressig für das Pferd sein. Ist das Reiter in Hektik geht erst seine Herzfrequenz hoch, dann die des Pferdes.

Stress durch Schmerz und Hunger

Ein Notfall aktiviert Nerven, Hormone, Kreislauf und Stoffwechsel. Bei starken Schmerzen steigt der Cortisolspiegel im Blut ins Unermessliche. Pferde die wenig Heu fressen sind dreimal so gestresst wie ihre Artgenossen, sind anfälliger für Krankheiten. Sie haben weniger zu kauen, kaum Tryptophan ( Vorstufe des Nervenberuhigers Serotonin, im Heu vorhanden), viel Säure im Magen, die Geschwüre frisst.

Stress durch Langeweile

Auch Unterforderung kann für ein Pferd Stress bedeuten. Besonders Pferde mit zuwenig Sozialkontakt und Bewegung leiden darunter.

Stress durch Zoff

Zoff in der Herde ist normal sofern es nicht in einer Dauer-Rempelei ausartet. Dies kann durch zu große Gruppen und/oder zu kleine Laufställe geschehen.

Stress in der Box

Langeweile und fehlender Sozialkontakt stressen das Pferd.

Stress im Training

Zuviele verschiedene Hilfen von verschiedenen Reitern, ungerechte Strafen und extreme Erschöpfung bedeuten für ein Pferd enormen Stress.




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Die häufigsten Stress-Signale

Aggression
Apathie
Boxenlaufen
Dauer-Durchfall
Gähnen
Hautleiden
Holzkauen
Infektionen
Kolik
Koppen
Leerkauen
Magengeschwüre
Panik
Parasiten
Scharren
Schweifscheuern
Schwerfuttrigkeit
Verspannung
Weben
langsame Wundheilung
Zähnewetzen
Zungenspielen 

Veröffentlicht in Pferdegesundheit

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